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1. Deutsche Geschichte - S. 157

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der nordische Krieg 1700 1721. 157 Whrend aber Karl Xii. August bekmpfte, hatte Peter seine Ab-Wesenheit benutzt, um einen Teil der Osiseeprovinzen zu besetzen; dort hatte er in sumpfiger Gegend an der Newa eine Stadt gegrndet, die er S t. Petersburg nannte und zu seiner Hauptstadt bestimmte. Jetzt endlich ging Karl daran, ihn anzugreifen; aber durch die Vorspiegelungen des Kosaken-hetmans Mazeppa, der ihm verfprach, die Kosaken wrden sich in Menge seinen Fahnen anschlieen, lie er sich bereden, einen unberlegten Zug in das sdliche Rußland, die Lande des Dnjepr und Don, zu unternehmen. Dieser milang vllig; und bei P o l t a w a erlitt Karl im Jahre 1709 durch ^1709! Peter eine vllige Niederlage. Sein Heer ward zersprengt, er selbst entkam nur mit einer kleinen Anzahl von Reitern nach der Trkei. Jene Schlacht bedeutete das Ende der schwedischen Gromacht. Zwar gelang es Karl den Sultan zu einem Kriege gegen Rußland zu bewegen; aber dieser schlo bald einen fr ihn gnstigen Frieden. Trotzdem blieb der König in unbegreiflichem, verblendetem Eigensinn fnf Jahre lang, zuletzt als Gefangener, in der Trkei. Indessen bemchtigte sich August Polens wieder und vertrieb Stanislaus Leszczynski. Die schwedischen Be-sitzungen an der Ostsee wurden von feindlichen Truppen berschwemmt; auch nach Norddeutschland wurde der Krieg getragen, so da sich nunmehr auch Friedrich Wilhelm I. gentigt sah, die Waffen zu ergreifen und Teile von Schwedifch-Pommern zu besetzen. Jetzt endlich kehrte Karl Xii. zurck; nach einem sechzehntgigen Ritt kam er in Stralsund an. Da er die Forderungen des preuischen Knigs halsstarrig zurckwies, so schlo sich dieser seinen Gegnern an und eroberte im Verein mit ihnen Vor-pommern. Im Jahre 1718 fand Karl bei der Belagerung der norwegischen Festung Frederikshald seinen Tod. Einige Jahre spter kam es zum Ab-schlu des Friedens. Rußland gewann die Ostseeprovivzen Smant),5tiebe-Esthland und Jngermanland; Preußen erwarb Vorpommern bis zur Peene. Schweden behielt von seinen deutschen Besitzungen nur Rgen und Pommern bis zur Peene, d. h. die Gegend um Stralsund und Greifs-. wald, die es bis zu den Befreiungskriegen besessen hat. Preußen aber hatte nun endlich Stettin und die Odermndung in der Hand, die einst der Groe Kurfürst vergeblich zu erwerben gesucht hatte. X Friedrich Wilhelm I. 1713-174. Y 171. Friedrich Wilhelms Persnlichkeit. Friedrich Wilhelm I. ist Zilhews einer der bedeutendsten preuischen Könige und seine Regierung eine der folgenreichsten gewesen. Seine Grotaten liegen auf dem Gebiete der

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 170

1896 - Leipzig : Voigtländer
170 deutschenhansestdte. So erstreckte sich das Weltreich Napoleons, der sich als Nachfolger Karls des Groen betrachtete, 130 Departe-ments umfassend, den Ksten des westlichen und sdlichen Europas entlang von Lbeck und Hamburg bis Trieft und Korsu. Die meisten brigen Staaten Europas standen in mittelbarer Abhngigkeit von ihm (s. Karte Xi). 85. Napoleons Feldzug gegen Rußland 1312. 1. Zug bis Moskau. Da der Kaiser Alexander I. von Rußland von dem Kontinentalsystem, das den Handel seines Reiches zu vernichten drohte, sich lossagte, geriet er in Krieg mit Napoleon. Dieser sammelte ein Heer, so groß, wie es die Welt seit den Tagen des Xerxes nicht gesehen, Fran-zosen, Deutsche, Hollnder, Schweizer, Polen, Italiener, Spanier und Por-tugiesen; dazu kamen ein preuisches und ein sterreichisches Hilfscorps. Im ganzen betrug die Streitmacht 600 000 Mann mit 140 000 Pferden und 1300 Geschtzen. Im Juni 1812 berschritt der Kaiser mit der Hauptarmee den Niemen und rckte in der Richtung auf Moskau, das Herz des rufst-schert Reiches, vor. Gleichzeitig sollte ein Heeresteil, zu dem die Preußen ge-hrten, gegen Riga vorgehen; ein anderer, hauptschlich sterreicher, sollte von Galizien aus in das sdliche Rußland vordringen. Die Russen, an Zahl dem Feinde bei weitem nicht gewachsen, wichen ohne Kampf, alles hinter sich verheerend, zurck. Erst bei dein Dorfe Borodino (westlich von Moskau, am Flchen Moskwa) kam es zu einer blutigen Schlacht (7. September), in der Napoleon das russische Heer unter Kutusoss besiegte. Einige Tage darauf zog er in Moskau ein. Mit der alten Hauptstadt, dem heiligen Mittel-punkt des Zarenreiches, schien ganz Rußland berwltigt zu seinen Fen zu liegen; hier hoffte er fr sein Kriegsheer Ruhe und ausreichende Vorrte zu finden; hier gedachte er dem bezwungenen Feinde einen demtigenden Frieden vorzuschreiben. 2. Rckzug. Aber er fand die Stadt verdet; ihre Bewohner waren geflchtet und hatten alle Lebensmittel fortgeschafft oder vernichtet; und als-bald verwandelte der surchtbare Brand von Moskau, der von dem russischen General-Gouverneur Rostops chin als Rettungsmittel ersonnen war, fast die ganze unermeliche Hauptstadt in einen Trmmerhaufen. Da mute Napoleon der Not weichen und sich zum Rckzge entschlieen. Umsonst war es, da er mit dem Kaiser Alexander Friedensunterhandlungen anzuknpfen suchte; der preuische Minister Stein, der sich als Alexanders Ratgeber in Petersburg befand, bewog den russischen Kaiser, den Friedensantrag abzu-lehnen. Unter diesen russischerseits absichtlich verzgerten fruchtlosen Ver-Handlungen war es bereits Sptherbst geworden, als Napoleon endlich mit

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 154

1895 - Leipzig : Voigtländer
154 des westlichen und sdlichen Europas entlang von Lbeck und Hamburg bis Trieft und Korsu. Die meisten brigen Staaten Europas standen in mittel-barer Abhngigkeit von ihm (f. Karte Xi). In Schweden hatte Gustav Hi. (17711792) die Adelsherrschaft gestrzt, war aber dafr (auf einem Maskenballe) erschossen worden. Sein Sohn Gustav Iv., der voll Ha gegen Napoleon bestndig im Kriege gegen Frankreich beharrte, verlor 1807 Pommern, das die Franzosen besetzten, 1808 Finnland, welches die Russen eroberten. Eine Ver-schwrung ntigte ihn 1809 abzudanken, und sein kinderloser Oheim, der ihm als Karl Xm. (18091818) folgte, nahm den franzsischen Marschall Bernadotte zum Kronprinzen und Thronfolger an. 95. (155.) Napoleons Feldzug gegen Rußland 1312. 1. Zug bis Moskau. Da der Kaiser Alexander I. von Rußland von dem Kontinentalsystem, welches den Handel seines Reiches zu vernichten drohte, sich lossagte, geriet er in Krieg mit Napoleon. Dieser sammelte ein Heer, so groß, wie es diewelt seit den Tagen des Xerxes nicht gesehen, Fran-zosen, Deutsche, Hollnder, Schweizer, Polen, Italiener, Spanier und Por-tugiesen; dazu kamen ein preuisches und ein sterreichisches Hilfscorps; im ganzen betrug die Streitmacht 600 000 Mann mit 140000 Pferden und 18121300 Geschtzen. Im Juni 1812 berschritt der Kaiser mit der Hauptarmee den Riemen und rckte in der Richtung auf Moskau, das Herz des rufst-schen Reiches, vor; gleichzeitig sollte ein Heeresteil, zu welchem die Preußen gehrten, gegen Riga vorgehen; ein anderer, hauptschlich sterreicher, sollte von Galizien aus in das sdliche Rußland vordringen. Die Russen, an Zahl dem Feinde bei weitem nicht gewachsen, wichen ohne Kampf, alles hinter sich verheerend, zurck; auch Smolensk wurde eingenommen. Erst bei dem Dorfe Borodino (westlich von Moskau, am Flchen Moskwa) kam es zu einer blutigen Schlacht (7. September), in welcher Napoleon das russische Heer unter K u t u s o f f besiegte. Einige Tage darauf zog er in Moskau ein. Mit der alten Hauptstadt, dem heiligen Mittelpunkt des Zarenreiches, schien ganz Rußland berwltigt zu seinen Fen zu liegen; hier hoffte er fr fein Kriegsheer Ruhe und ausreichende Vorrte zu finden; hier gedachte er dem bezwungenen Feinde einen demtigenden Frieden vorzuschreiben. 2. Rckzug. Aber er fand die Stadt verdet; ihre Bewohner waren geflchtet und hatten alle Lebensmittel fortgeschafft oder vernichtet; und als-bald verwandelte der furchtbare Brand von Moskau, der von dem rufst-schen General-Gouverneur R o st o p s ch i n als Rettungsmittel ersonnen war, fast die ganze unermeliche Hauptstadt in einen Trmmerhaufen. Da mute Napoleon der Not weichen und sich zum Rckzge entschlieen. Umsonst war es, da er mit dem Kaiser Alexander Friedensunterhandlungen anzuknpfen

4. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 221

1891 - Leipzig : Voigtländer
221 148. Napoleons Feldzug gegen Rußland 1812. 1. Zug bis Moskau. Da der Kaiser Alexanderi. von Ru-land von dem Kontinentalsystem, welches den Handel seines Reiches zu vernichten drohte, sich lossagte, geriet er in Krieg mit Napoleon. Dieser sammelte ein Heer, so ungeheuer und bunt gemischt, wie es die Welt seit den Tagen des Xerxes nicht gesehen, Franzosen, Deutsche, Hollnder, Schweizer, Polen, Italiener, Spanier und Portugiesen; dazu kam ein preuisches und ein sterreichisches Hilfscorps; im ganzen eine Streitmacht von 600 000 Mann mit 140 000 Pferden und 1800 Geschtzen. Im Juni berschritt der Kaiser den Niemen mit der Hauptarmee und rckte in der Richtung auf Moskau, das Herz des russischen Reiches, vor; gleichzeitig sollte ein Heeresteil, zu welchem die Preußen gehrten, gegen Riga, ein anderer, hauptschlich sterreicher, von den Karpathen aus vorgehen. Die Russen, an Zahl dem Feinde bei weitem nicht gewachsen, wichen ohne Kampf, alles hinter sich ver-heerend, zurck; auch Smolensk wurde eingenommen. Erst bei dem Dorfe Borodino (westlich von Moskau, am Flchen Moskwa) kam es zu einer furchtbar blutigen Schlacht (7. September), in welcher Napoleon das russische Heer unter Kutusoff besiegte. Einige Tage darauf zog er in Moskau ein. Mit der alten Hauptstadt, dem heiligen Mittelpunkt des Zarenreiches, schien ganz Rußland berwltigt zu seinen Fen zu liegen; hier hoffte er fr sein Kriegsheer Ruhe und ausreichende Vorrte zu finden; hier gedachte er dem bezwungenen Feind einen demtigenden Frieden vorzuschreiben. 2. Rckzug. Aber er fand die Stadt verdet; ihre Bewohner waren geflchtet und hatten alle Lebensmittel fortgeschafft oder ver-nichtet. Und alsbald verwandelte von dem russischen General-Gouverneur Rostops chin als Rettungsmittel ersonnen der furchtbare Brand von Moskau fast die ganze unermeliche Hauptstadt in einen Trmmerhaufen. Da mute Napoleon der ihn bedrngenden Not weichen und sich zum Abzge entschlieen. Umsonst war es, da er mit dem Kaiser Alexander Friedensunterhandlungen anzuknpfen suchte: der von ihm gechtete preuische Minister Stein befand sich jetzt als Alexanders Ratgeber in Petersburg und bewog den russischen Kaiser, den Friedensantrag mit der Antwort abzulehnen: Jetzt soll der Krieg erst recht anfangen." Unter diesen rnssischerseits absichtlich verzgerten fruchtlosen Verhandlungen war es bereits Sptherbst geworden, als Napoleon endlich mit seinem Heere den Rckmarsch an-

5. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 59

1907 - Leipzig : Hirt
4. Peter L, der Begrnder des russ. Kaisertums, u. Karl Xu., König v. Schweden. 59 fnft prfen und darber ein Zeugnis ausstellen. In Hannover zeigte er der Kurfrstin feine schwielige Hand und rhmte sich, da er vierzehn Hand-werke verstehe. In Amsterdam trennte er sich von der Gesandtschaft, um in Zaandam als Schiffszimmermann unter dem Namen Peter Baas zu arbeiten. Man wute, wer er war, aber er wollte nicht gekannt fein. Von da fuhr er nach England, dann zurck der Holland, Leipzig, Dresden nach Wien an den Kaiferhof. berall warb er tchtige Arbeiter aus allen Erwerbszweigen an und schickte sie nach Rußland, wo sie die Lehrer feines Volkes wurden. Ein Aufstand der Strelitzeu^) ntigte ihn zur Heimkehr. Unerwartet war er in Moskau und bestrafte die Aufrhrer mit dem Tode. Nun fing er an, in Rußland einzufhren, was er im Auslande gesehen. Im Jahre 1703 begann er den Ban von St. Petersburg nach dem Muster von Amsterdam. Tausende von Familien wurden gewaltsam dahin verpflanzt. Unterdessen hatte er schon Bundesgenossen geworben und den Krieg mit den Schweden begonnen, um ihnen die Mndungen der russischen Strme an der Ostsee zu entreien. In jener Zeit regierte in Schweden Karl Xu. Er war eine Kraft-natur wie Peter. Als dreizehnjhriger Knabe machte er alle bungen der Soldaten mit. Wie ein ergrauter Krieger ertrug er Hunger und Durst und trotzte jeder Gefahr. Ein khner Ritt, eine verwegene Brenjagd waren seine Freude. Im fnfzehnten Jahre trat er die Regierung an. Die Kriegs-gefahren, die ihn umschwebten, entmutigten ihn nicht. Peter hatte ihm den Krieg erklrt und lagerte schon mit einem starken Heere vor der Festung Narwa. Da erschien Karl mit Blitzesschnelle. Mit 8000 Mann wagte er den Sturm auf 40000 hinter Verschanzungen stehende Russen und siegte. Peter sagte: Mein Bruder Karl wird uns zwar noch manches Mal schlagen, aber schlielich werden wir doch von ihm lernen, ihn zu besiegen." Dies war im Jahre 1700. Leicht htte Karl jetzt Peters Macht vernichten knnen, er mischte sich statt dessen in polnische Thronstreitigkeiten. Erst 1708 brach er wieder gegen Peter auf, aber er fand nicht mehr die Feiglinge von Narwa. Peter hatte inzwischen unablssig an der Fortbildung seines Heeres gearbeitet. Bei Pnltawa wurde Karl geschlagen. Er floh zu den Trken und trieb diese zur Kriegserklrung gegen Rußland. Peter wurde in seinem festen Lager am Prnth eingeschlossen und schien verloren. Da rettete ihn seine Gemahlin Katharina. Sie gab ihren Schmuck her und erbat von jedem Soldaten im Lager, was er besa. So brachte sie 200000 Rubel auf. Damit bestach sie den trkischen Growesir; Peter wurde mit seinem ganzen Heere freigelassen. Karl wollte die Russen angreisen, der bestochene Growesir duldete es nicht. Peter eroberte die Ostfeeprovinzen, während Karl unttig in Bender fa. Unterdessen waren die Trken des kostspieligen Gastes in Bender berdrssig geworden und mahnten ihn an die Heimkehr. Dafr hatte Karl kein Ver-stndnis. Er blieb aus Eigensinn, und die Trken muten Gewalt gegen ihn gebrauchen. Sie belagerten ihn in seiner Wohnung. Er kmpfte und wurde verwundet. Die Trken bten ihre Gastfreundschaft weiter, unterlieen aber nicht, ihn wiederholt an die Heimkehr zu mahnen. Alles scheiterte an seinem Eigensinne. Da kam ein schwedischer General, vom Reichsrat gesandt, zu ihm *) Die Streichen (= Schtzen) bildeten die Leibwache des russischen Herrschers; man bezeichnet damit aber auch die gesamten Futruppen.

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 139

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 139 — 5. Napoleons Weltherrschaft. Durch die zahllosen Eroberungen hatte Napoleons Reich einen ungeheuern Umfang gewonnen; die Fürsten fast aller Länder Europas beugten sich vor seiner Gewalt. Um seinem Throne den höchsten Glanz zu verleihen, schied er sich von seiner bisherigen Gemahlin und vermählte sich mit einer Prinzessin aus dem ältesten und vornehmsten Herrscherhause, Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz von Österreich. So schien seine Herrschaft unerschütterlich befestigt zu sein. Nur das seemächtige England stand ihm noch feindlich entgegen; mit all seiner Heeresmacht vermochte er dem stolzen Jnselvolke nicht beizukommen. Da suchte Napoleon den hartnäckigen Feind auf andre Weise zu bezwingen. Er schloß den englischen Schiffen alle Seehäfen des Festlandes, um den Handel zu vernichten, auf dem Englands Reichtum und Stärke beruhten. Was kümmerte ihn der unermeßliche Schaden, den die Stockung des Handels auch den übrigen Ländern Europas bereitete? Sie mußten sich von dem Zwingherrn alles gefallen lassen. >- > 6h. Napoleons Aug nach Rußland. 1. Die große Armee. Auch das große Rußland fügte sich eine Zeitlang Napoleons Machtgebot und stellte den Verkehr mit England ein. Allein da der Kaiser Alexander inne ward, welcher Schaden seinem Volke aus. dieser Handelsperre erwuchs, sagte er sich von ihr los. Da beschloß Napoleon den Krieg gegen Rußland. Er stellte das gewaltigste Heer auf, das die Welt je gesehen hatte. Mehr als eine halbe Million Menschen, Franzosen und Italiener, Deutsche, Holländer und Polen, selbst Spanier und Portugiesen, zogen unter der Führung des gewaltigen Kriegssürsten im Sommer 1812 gen Norden. „Rußlands Verhängnis muß erfüllt werden," rief er siegesftolz aus, als die „große Armee" den russischen Boden betrat. Bald, nach der blutigen Schlacht an der Moskwa, stand das französische Heer vor der russischen Hauptstadt Moskau. Einen prachtvollen Anblick gewährte die gewaltige Stadt mit ihren dreihundert Kirchen, deren vergoldete Kuppeln im Sonnenglanze leuchteten, mit ihren zahllosen Palästen, unter denen der Kreml, die alte Kaiserburg, mächtig emporstieg. „Moskau! Moskau!" jubelten die Soldaten, die hier nach den Anstrengungen und Entbehrungen des ungeheuern Marsches Ruhe und Überstuß zu finden hofften. Stolz schaute Napoleon auf die wehrlose Hauptstadt. Mit ihr schien ganz Rußland zu seinen Füßen zu liegen; im Kreml gedachte er dem besiegten Feinde einen demütigenden Frieden vorzuschreiben.

7. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 16

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 16 — kamen zu Hilfe, und nun mochten die Russen anrennen, wie sie wollten, sie kamen nicht weiter. Zehn, zwanzig Wellen der Sturm* truppen hintereinander zerschellten an den Reihen der Deutschen, Österreicher, Ungarn, zuletzt auch türkischer Fjilfstruppert; den Weichenden schlug das Feuer der eigenen Artillerie und Maschinengewehre in den Rücken, um sie wieder vorwärts zu treiben. Alles vergebens. Fast ohne Unterlaß wütet dieser mörderische Kampf seit Juni 1916 von Wolhynien durch Galizien bis an die Karpaten, diesen entlang bis zur rumänischen Grenze und setzte sich seit Rumäniens Anschluß an unsere Feinde (Ho. 4, 7) dort fort. 11. Die letzten Kämpfe um Galizien. Der Krieg an der Ostfront erreichte einen letzten hohepunkt in gewaltigen Durchbruchversuchen der Russen in Galizien/ zwischen der oberen Ltrypa und der Narajowka, in der Gegend von Brzezont) und Stanislaii (Anfang Juli) und in der Moldau an der rumänischen Stellung (Juli—august 1917). Die Russen hatten Anfangserfolge,' dann wurden sie von deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen zurückgedrängt und durchbrochen. Anfang August wurde ihnen zum drittenmal die Hauptstadt der Bukowina, Tzernowitz, entrissen. 12. Riga und der Nigaische Meerbusen. Nach zweijähriger pause <s. C, 8) nahmen die Deutschen die Kämpfe im äußersten Nordosten mit glänzendem (Erfolge wieder auf. Sie überschritten, den Feind überraschend, die Düna oberhalb Riga, schlugen die Russen in zweitägiger Schlacht und besetzten Riga nebst Dünamünde (1.—4. Sept. 1917). Riga, die alte deutsche Hansastadt, die Hauptstadt Livlands, der wichtigste Handelsplatz der Ostsee, war von der Russenherrschast erlöst. Die Balten empfingen die Deutschen als Befreier und baten: „Nun laßt uns deutsch bleiben auf immerdar." — Aber noch hielten die Russen die dem Rigaischen Meerbusen vorgelagerten3nseln (Desei, Mohn und Dagö; der Seeweg nach Riga war noch gesperrt. Da landeten (Oktober 1917) in herrlichem Zusammenwirken von See-, Land-und Luftstreitkräften die Deutschen auf den Inseln und vertrieben die Russen. Dadurch wurden sie Beherrscher des Rigaischen Meerbusens und bedrohen die (Einfahrt zum Finnischen Meerbusen nebst Livland und (Estland. 13. Sriedensverhandlungen. Inzwischen war das russische Riesenreich in seinen Grundfesten ins Wanken ge-

8. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 15

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 15 — Südhälfte mit der Nordhälfte keine unmittelbare Verbindung mehr hatte, und beinahe märe es wieder gelungen, bei Wilna und Smorgon ein großes russisches Heer einzukreisen,' nur mit knapper Not und großen Verlusten entrann es (Mitte September). — Entsetzlich war das Schicksal der Bevölkerung. Die Kosaken trieben in allen ©den Greise, Weiber, Kinder aus den Häusern und zündeten diese an, damit die heranrückenden Deutschen kein (Quartier fänden. Die vertriebenen zogen, Hunderttausende, aller Habe beraubt, durch Sümpfe und Wälder ins Innere Rußlands, wo viele elend umkamen. Rndere wurden von den Russen im Gefecht als Deckung der Soldaten den Deutschen entgegengetrieben! Ein weiteres Eindringen der deutschen Heere in Rußland war einstweilen nicht beabsichtigt. Die anfangs längs der oft* preußischen und polnischen Grenze stark gebogene deutsche Kampflinie war fast gerade geworden; sie reichte bis zum Januar 1917 von Schlock (Rigaische Bucht) am westlichen Ufer der Düna entlang nach Dünaburg-Smorgon-Pinsk-Strypafluß zum Dnjestr. (1100 km). Ruch hier entstanden zusammenhängende, wohlbefestigte Schützengrabenlinien mit unablässigem Kleinkriege. D. Fortsetzung und Ende des Krieges gegen die Buffett. 10. "Die Kämpfe des 3of?tres 1916. Die Russen machten für ihre Niederlagen den bis dahin allgewaltigen Großfürsten Nikolai verantwortlich. Der Zar, sein Neffe, schickte ihn als Oberbefehlshaber nach dem Kaukasus gegen die Türken (No. 5, 2) und übernahm selbst die Oberleitung an der russischen Idestgrenze. 3m Laufe des Winters wurden aus den ungeheuren Menschenmassen des Riesenreiches neue Heere gebildet, denen die Amerikaner und Japaner die nötigen Munitionsmengen lieferten. Schon in der Weihnachts- und Neujahrsschlacht in Galizien gegen die Heeresgruppe Hindenburgs (24. Dezember 1915—15. Januar 1916) am Sereth und an der Strqpa, auf einer Kampflinie von 130 km hatten die Russen vergeblich einen großen Durchbruch versucht. Ein anderer, nordöstlich von Wilna, von Driswiatq- bis zum Naroczsee, ist „in Sumpf und Blut erstickt". Erst Juni 1916 gelang es ihnen, mit ihrer großen Überzahl die Österreicher in (Dstgalizien zurückzudrängen und ihnen fast die ganze Bukowina wieder abzunehmen. Deutsche Truppen

9. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 14

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 14 — war zugleich die beste Verteidigung Ostpreußens gegen Norden, fluch hier gelang die Überraschung. Plötzlich (Ende April) standen die Deutschen unter General Gttovonselowbei Schauten, an der wichtigen Eisenbahn Libau-Dünaburg, ihre Heiteret (Anfang Ittai) vor Ittitau. Die Seestadt £ib au wurde am 8. Mai besetzt. Wohl versuchten nun die Russen von Kotvno her die Deutschen im Rücken zu fassen. Aber sie wurden in den großen Juli-Gefechten bei Schauten und Rossienje zurückgeworfen. Gleichzeitig überschritten die Deutschen den Windaufluß, besetzten Tukkum und die Stadt Windau und sind seit dem 1. August 1915 in Itcitau. — Entsetzliche Greuel wieder verübten die Russen auf ihrem Rückzüge aus Kurland gegen die dort ansässigen Deutschen. Ivo deutsche Truppen hinkamen, wurden sie von den geängstigten Einwohnern als Erlöser empfangen. Die Deutschen in Estland und Livland blieben leider noch unter russischer Knute; denn an dem breiten Dünafluß machte das deutsche Heer einstweilen hatt. 9. Der allgemeine Vormarsch der Verbündeten. Fall der russischen Festungen. 3n poten hatte sich Feldmarschall von hindenburg seit Dezember 1914 im allgemeinen stillgehalten, um den Durchbruch in Galizien abzuwarten. Nun brach auch er los. von Juli 1915 an errang seine Heeresgruppe unter den Generalen von Eichhorn, von Gallwitz und von Scholz, von Horden her, den Übergang über den Harem. Eine andere Heeresgruppe, unter dem Prinzen Leopold von Bayern, erzwang von Westen her den Übergang über die Weichsel zwischen Warschau und der pilica-Itcündung und drückte in Südpolen die Russen gegen die Weichsel, weiter südlich schloß sich die Heeresgruppe Mackensens dem allgemeinen Vormarsch an (s. 7). hageldicht fielen die deutschen hiebe auf die Russen, bald hier, bald da, auf der von der Ostsee in Kurland bis zur rumänischen •Grenze reichenden, etwa 1100 km langen Kampflinie. Sechszehn starke russische Festungen, darunter 3rvangorod, Warschau, Korvno, Howo-Georgiewsk wurden erobert. Richt nach wochenlanger Belagerung, wie man das von früheren Kriegen her gewohnt war: nein, sie zerbrachen zu Scherben unter den Krupp- und Skoda-Riesengranaten, und die zertrümmerten Werke wurden von der todesmutigen Infanterie erstürmt (4. Aug. bis 4. Sept. 1915). Auf dem weiteren Vormarsch nach Osten, Ende August, wurde das russische Heer bei Kowel durchbrochen, so daß seine

10. Geschichte der Neuzeit - S. 164

1887 - Wiesbaden : Kunze
164 Zweite Periode der Neuzeit. 1700—1721. Karl setzte sogleich nach der Insel Seeland über, landete im dichtesten Kugelregen und trieb die Dänen nach Kopenhagen. Der dänische König mußte sich zum Frieden von Traven-dah l (1700) bequemen und sich verbindlich machen, dem Bunde gegen Schweden zu entsagen. So edel Karl sich gegen die Besiegten benahm, so uneigennützig schaltete er in Feindesland. Er hielt strenge Mannszucht und bezahlte alles, was er zum Unterhalte seiner Truppen bedurfte. Im Lager übte er die fromme Sitte, morgens und abends-seine Soldaten zum Gebete und Gottesdienst anzuhalten, dem er selbst mit großer Andacht beiwohnte. Inzwischen hatte August Ii. der Starke, Kurfürst von Sachsen, welcher nach Johann Sobieskys Tod zum König von Polen (1697—1733) gewählt und deshalb zur katholischen Kirche übergetreten war, einen Einfall in Livland gemacht, wozu ihm ein von Karl Xii. beleidigter livländischer Edelmann, Reinhold von Patkul, hilfreich die Hand geboten hatte, aber Riga vergeblich belagert. Sobald Karl von feinem Feldzuge aus Seeland heimgekehrt war, wollte er unverzüglich zum Entsätze von Riga schreiten, da ereilte ihn die Rachricht, Peter der Große sei mit 80 000 Mann in Esthland eingebrochen und belagere Narwa. Mit 9000 Mann landete Karl in Livland, rückte vor Narwa und schlug daselbst 1700 das fast zehnfach überlegene Heer der Russen. Der König hatte sich so in die Hitze treiben lassen, daß er einen Stiefel im Moraste stecken ließ und im Strumpfe heranstürmte. Unter Kanonendonner zog der junge Held in die Stadt ein; fein erster Gang war in die Kirche, um Gott für feinen Sieg zu danken. Peter der Große soll nach dieser Niederlage die prophetischen Worte gesprochen haben: „Ich weiß wohl, daß uns die Schweden noch oft schlagen werden, aber endlich müssen sie uns auch siegen lehren." Auch das sächsische Heer unterlag bei Riga. König August versuchte nun den Frieden zu erhalten; allein Karl wies die Unterhandlungen zurück, und nach zwei neuen Siegen über die Sachsen, bei Klissow 1702 und Pultusk 1703, ließ er in Warschau den König August durch den polnischen Reichstag absetzen und den Woiwoden Stanislaus Leszinsky 1704 zum Könige ausrufen. August Ii. machte mit Hilfe der Russen Versuche, den polnischen Thron wieder zu erlangen, allein Karl besiegte seine Gegner abermals und beschloß, trotz aller Vorstellungen seiner Freunde und des ausdrücklichen Verbotes des deutschen Kaisers, seinen Gegner in Sachsen anzugreifen. Er führte feinen Vorsatz aus, und als er
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